Volksbank bewies sich als starke Burg im Sturm

Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG zahlt 2,5 % Dividende | Goldene Ehrennadel für Reiner Jung

Die Vertreterversammlung ist das höchste Organ der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG, in dem die 20.499 Genossenschaftsmitglieder über ihre gewählten 139 Vertreterinnen und Vertreter den Weg der Bank mitbestimmen können. Aufsichtsrat und Vorstand legen einmal jährlich in der Vertreterversammlung Rechenschaft über ihre Tätigkeit des vergangenen Geschäftsjahres ab. Die Vertreterinnen und Vertreter entscheiden dann unter anderem über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

In der diesjährigen Vertreterversammlung berichteten Vorstandsmitglied Marco Heinemann und Aufsichtsratsvorsitzender Gregor Bredebach über ein von multiplen Krisen geschütteltes Geschäftsjahr 2022, das dennoch mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen werden konnte.

 

Geschäftsentwicklung

Die Bilanzsumme der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG ist auch im Berichtsjahr weiter gewachsen. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % auf insgesamt 912,5 Mio. Euro erhöht. Von ebenso großer Bedeutung für die Volksbank ist aber die Entwicklung des Kundengeschäftsvolumens. Hier verzeichnet die Bank im Jahr 2022 einen insgesamt verhaltenen Zuwachs von 1 % auf 1,8 Mrd. Euro. „Ursache für das insgesamt verhaltene Wachstum war die schwache Entwicklung kapitalmarktorientierter Anlagen. Die Dax-Perfomance und die Zinswende führten dazu, dass Wertpapierbestände trotz Nettomittelzuflüssen gesunken sind“, informierte Marco Heinemann. Als herausfordernd stellte sich der Bereich Kundeneinlagen dar. Zu Jahresbeginn 2022 sah sich die heimische Genossenschaftsbank aus wirtschaftlichen Gründen noch gezwungen, die negativen Zinsen der Zentralbank zum Teil an ihre Mitglieder, Kundinnen und Kunden weiterzugeben. „Das war eine Maßnahme, die uns bekanntermaßen nicht leicht fiel“, so Marco Heinemann. Nach erfolgter Zinswende zur Mitte des Jahres reagierte man jedoch rasch,  schaffte die Negativzinsen im Einlagengeschäft ab und führte wieder Festgeld- und Sparbriefangebote mit deutlich positiver Verzinsung ein. So konnte ein moderates Wachstum von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Im Kreditgeschäft konnten die gewerblichen und privaten Finanzierungen deutlich ausgeweitet werden. Die bilanziellen Kundenforderungen stiegen um 35,1 Mio. Euro bzw. 6,7 %.

 

Eigenkapital

Die Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG verfügt über eine solide Eigenkapitalausstattung, die auch im Geschäftsjahr 2022 weiter ausgebaut werden konnte. Heinemann: „Eine solide Eigenkapitalausstattung ist nicht nur außerordentlich wichtig zur Erfüllung der Eigenkapitalanforderungen und ist Grundlage für das Vertrauen in unsere Bank, sondern auch zwingende Voraussetzung für künftiges Wachstum, insbesondere im Kreditgeschäft. Umso mehr freuen wir uns, dass wir im vergangenen Geschäftsjahr das Eigenkapital wiederum spürbar aufstocken konnten“. So wuchs das gesamte wirtschaftliche Eigenkapital auf über 101 Mio. Euro und macht damit 11,1 % der Bilanzsumme aus.

 

Mitglieder und Engagement

Zur Freude der Volksbank konnten im letzten Jahr 233 neue Mitglieder gewonnen werden.
20.499 Personen in der Region Olpe, Wenden und Drolshagen sind nun genossenschaftliche Miteigentümerinnen und -eigentümer und bestimmen die Geschicke der Bank demokratisch mit. „Als Teilhaber partizipieren die Mitglieder zudem in Form der jährlichen Dividende am Erfolg unserer Bank. Wir haben im Berichtsjahr die Beteiligungsmöglichkeit der Mitglieder durch Zeichnung zusätzlicher Geschäftsanteile erweitert, wovon rege Gebrauch gemacht wird“, erklärte Marco Heinemann.

Rückblickend berichtet das Vorstandsmitglied über eine beachtenswerte Regionalbilanz des Kreditinstituts. So wurden heimische Vereine und Einrichtungen mit einem Spendenvolumen von über 103.000 Euro unterstützt. Im Jahr 2022 wurden 143 Mitarbeitende sowie 12 Auszubildende beschäftigt, für die in Summe fast 1,2 Mio. Euro Lohnsteuer fällig wurden. Weiterhin unterstützte die Genossenschaftsbank die hiesigen Städte und Gemeinde mit Zahlung von knapp 1 Mio. Euro Gewerbesteuer.

 

Herausforderungen und Perspektiven

„Doch auch bei uns macht sich mehr und mehr der Fachkräftemangel bemerkbar. Dieser wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Umso wichtiger für uns, unsere Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Bereits seit mehreren Jahren bauen wir unser Betriebliches Gesundheitsmanagement aus“, schilderte Marco Heinemann und gab nach dem Rechenschaftsbericht auch einen Ausblick auf die Herausforderungen und Perspektiven für die kommenden Jahre

Das Vorstandsmitglied nahm Stellung zu internen Projekten. So wird die Bedeutung des Mega-Trends „New Work“ in der Genossenschaftsbank sehr hoch bewertet und wurde zum strategischen Transferthema erklärt. Sowohl Beratungs- als auch Unternehmenskultur befänden sich im Wandel, hierauf zahle auch die Einführung neuer IT-Lösungen und Anwendungen sowohl für Mitarbeitende als auch für Mitglieder, Kundinnen und Kunden ein. „Die nächsten Entwicklungen sind geprägt von weiteren Maßnahmen zur Digitalisierung und Automatisierung der genossenschaftlichen Banken, um die digital-persönliche Kundenbeziehung zu  intensivieren. Konkret stehen neben weiteren, prozessualen Optimierungen und Automatisierungen das   Firmenkundengeschäft und das Baufinanzierungsgeschäft im Fokus der operativen Umsetzung“, erklärt Marco Heinemann.

Weiter berichtete das Vorstandsmitglied über das Mega-Thema „Nachhaltigkeit“, welches die Genossenschaftsbank über kurz oder lang vor weitere regulatorische Herausforderungen stellt.

Einen Rück- und Ausblick nahm er auch auf das Geschäftsfeld „Rund um die Immobilie“. Dieses soll in den nächsten Jahren weiterhin systematisch ausgebaut werden und gelingt der Bank sukzessive mit ihrem Tochterunternehmen, den immoXperten.  Viele Aktivitäten, insbesondere eine Vielzahl an Kundenkontakten führten zu einem Umsatz von mehr als 1 Mio. Euro in 2022. Aktuell wird bei den immoXperten vermehrt das Thema Projektentwicklung bzw. Projektierung nachgefragt. Neu ist die Homepage der immoXperten. Neben der Darstellung des kompletten Leistungsspektrums sind hier informative Ratgeber und Checklisten für Immobilieneigentümer zu finden.

Zum Ende seiner Ausführungen informierte Marco Heinemann über die geplanten Umbauarbeiten der Geschäftsstelle in Drolshagen, die am 1. Juli 2022 beginnen. Bankvorstand Marco Heinemann: „Die Filiale erfährt eine grundlegende Modernisierung. Während der Umbauphase bleibt die Geschäftsstelle geschlossen, der SB-Bereich ist jedoch wie gewohnt nutzbar. Wir bitten bereits jetzt um Verständnis, dass Sie, unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden für kurze Zeit vorübergehend nach Olpe ausweichen müssen. Alternativ können Sie auch unsere zahlreichen Banking-Möglichkeiten nutzen – SB, digital oder telefonisch! Diese Investition ist für uns ein klares Bekenntnis zum Standort Drolshagen!“ Drolshagen sei die Keimzelle der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen, so Heinemann, denn dort wurde die Genossenschaft vor 149 Jahren gegründet. Laut Marco Heinemann könne die Bank pünktlich zum bevorstehenden 150-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr eine neue, modernde Filiale präsentieren.

 

Dividende, Entlastungen und Satzungsänderungen

„Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir auch unter den berichteten schwierigen Rahmenbedingungen einen insgesamt gegenüber dem Vorjahr stabilen Jahresüberschuss von rund 1,5 Mio. Euro ausweisen können“, betonte Marco Heinemann. Aus diesem Betrag wird einerseits das Eigenkapital gestärkt. Ein weiterer Teil wird als Dividende in Höhe von 2,5 Prozent an die Mitglieder ausgezahlt. Diesen Beschluss fasste die Vertreterversammlung ebenso wie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Vorstandsmitglied Markus Stottmeyer erläuterte Vorschläge zur Satzungsänderung.  Dabei handelte es sich zum einen um eine Formulierungsänderung bezüglich des Ausschlusses der Nachschusspflicht für Mitglieder. Zum anderen wurden Satzungsanpassungen in Bezug auf die Möglichkeit, Versammlungen der Gremien digital oder hybrid durchzuführen, notwendig. Allen Vorschlägen zur Änderung der Satzung wurde einstimmig zugestimmt. Auch bei den turnusmäßig stattfindenden Wahlen zum Aufsichtsrat konnten die anwesenden Vertreter von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Gregor Bredebach, stellte sich erneut zur Wahl und wurde in seinem Amt bestätigt. Reiner Jung schied altersbedingt aus dem Aufsichtsrat aus. Ein Nachfolger wurde nicht gewählt, so dass das Aufsichtsrats-Gremium nunmehr aus 6 Mitgliedern besteht. Dies sei, so der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Michael Arens, der Größe der Bank angemessen.

Zum Ende der Versammlung erfolgte die Verabschiedung von Reiner Jung. Nach einer anerkennenden Laudatio durch den zuständigen Bereichsleiter Prüfung und Betreuung Banken beim Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V.,  Thomas Kulina, wurde ihm für fast 30-jährige Tätigkeit im Aufsichtsrat die Goldene Ehrennadel des Verbandes sowie eine Ehrenurkunde überreicht. „29 Jahre warst Du ein besonderer Aktivposten im Aufsichtsrat unserer Volksbank. Du hast mit Deiner Kompetenz und Deinem Rat immer wertvolle Impulse für unsere gemeinsame Arbeit gegeben und damit einen wertvollen Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Volksbank geleistet. Hierfür gebührt Dir großer Dank und Anerkennung“, mit diesen Worten verabschiedeten sich Aufsichtsrat und Vorstand von Reiner Jung.

Volksbank-Vorstandsmitglied Marco Heinemann erstattete in der Vertreterversammlung Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr. Sitzend: v.l.: Markus Stottmeyer, Vorstandsmitglied, Gregor Bredebach, Aufsichtsratsvorsitzender
Aufsichtsratsmitglied Reiner Jung wurde nach 29 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG mit Verleihung der Goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes verabschiedet.